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02.05.2024

Pfingsten 24: „Den Heiligen Geist in einer coolen Atmosphäre und in Gemeinschaft feiern“

In freudiger Erwartung: Mitglieder des Organisationsteams von Pfingsten 24. Das Jugendfestival findet von 17. bis 19. Mai in Rebdorf bei Eichstätt statt. Foto: Niklas Haarmann/Team Pfingsten 23

Gebet mit Musik ist ein wesentliches Element des Pfingstfestivals. Foto: Niklas Haarmann/Team Pfingsten 23

Besinnliche Atmosphäre beim Abend der Barmherzigkeit. Foto: Niklas Haarmann/Team Pfingsten 23

Eichstätt. (pde) – Zum vierten Mal bereiten rund 50 junge Menschen ein Jugendfestival an Pfingsten auf dem Gelände des ehemaligen Klosters Rebdorf bei Eichstätt vor. In elf Teams planen sie mit viel Engagement jedes Detail durch, vom Gebet über Verpflegung, Bühnentechnik bis zum Chillout, damit „Pfingsten 24“ ein unvergessliches Erlebnis für die Teilnehmenden wird. Hier sprechen die Organisatoren über ihre Motivation und das Wesen des Festivals.

Pfingsten 24 möchte „neues Feuer in die Diözese Eichstätt und in die Herzen der Menschen bringen, den Heiligen Geist wirken lassen“. Was ist damit gemeint?

Kaplan Sebastian Stanclik, Kernteam: Gottes Geist, der Heilige Geist, wirkt in der Welt. Er wirkt besonders in den Herzen der Menschen, die ihn zu sich einladen. Jesus hat seine Jünger vor seiner Himmelfahrt gebeten, um die Kraft des Heiligen Geistes zu beten. Dazu wollen wir an Pfingsten motivieren: Das Herz für den Wind und das Feuer des Heiligen Geistes öffnen und ihn einladen, im eigenen Leben zu wirken.

Geht es bei dem Festival um eine neue Jugendbewegung nach dem Vorbild der Pfingstbewegung wie wir sie zum Beispiel aus den US-amerikanischen Freikirchen, dem „pentecostal movement“, kennen?

Sebastian Stanclik: Unser Festival ist nicht in dem Sinne Teil einer bestimmten Bewegung, sondern vor allem ein moderner Ausdruck des Gebets um den Heiligen Geist, das die Kirche seit Jahrhunderten gerade an Pfingsten besonders in den Mittelpunkt stellt. Einer meiner Lieblingsmomente ist in jedem Jahr, wenn die sogenannte „Pfingstsequenz“ gesungen wird, ein Text aus dem 12. Jahrhundert, zu dem es unzählige Melodien gibt, von gregorianisch bis modern. Die Bitten an den Heiligen Geist, die darin formuliert sind, sind bis heute aktuell, sodass es auch die jungen Menschen immer noch gerne singen. Für mich ist das die „Bewegung“ um die es geht: Menschen zusammenbringen, die Sehnsucht danach haben, dass der Heilige Geist etwas in ihnen wirkt.

Pfingsten 24 gehört zum Netzwerk der Loretto-Gemeinschaft, deren Spiritualität nach eigenen Angaben „charismatisch, eucharistisch, marianisch, ökumenisch“ ist. Welche neuen Impulse kann diese Spiritualität in die Diözese bzw. für junge Menschen in der Diözese bringen?

Jonas Reißmann, Kernteam: Viele aus unserem Team haben Pfingsten bei den Jugendfestivals der Loretto-Gemeinschaft in Salzburg als ein ganz besonderes Ereignis erlebt: Mit vielen tausenden jungen Menschen im Salzburger Dom zu beten, zu singen, Gemeinschaft zu haben. Auch für mich war da wirklich Gott sehr erfahrbar. Deshalb haben wir uns vor ein paar Jahren entschlossen, hier in Eichstätt ein ähnliches Festival zu organisieren. Wir denken, dass es wichtig ist, dass Jugendliche wirklich eine Erfahrung mit Gott machen, also nicht nur über ihn reden oder etwas über ihn wissen, sondern ihm persönlich begegnen. Dazu braucht es zeitgemäße, moderne Formen und auch die Gemeinschaft mit anderen. Wir hoffen sehr, dass die Jugendlichen, die zu unserem Festival kommen, dann die Kraft des Heiligen Geistes mitnehmen – in ihren Alltag und in ihre Pfarreien.

Was unterscheidet Pfingsten 24 von dem Pfingsten vor über 2000 Jahren, einmal abgesehen vom organisatorischen Aufwand für das Festival?

Jonas Reißmann: Pfingsten vor 2000 Jahren fand an genau einem Ort statt – in Jerusalem. Heute wird Pfingsten auf der ganzen Welt und in der ganzen Kirche gefeiert, aber es geht immer noch um dasselbe: Um den Heiligen Geist, den Gott uns geschenkt hat. Mit unserem Jugendfestival möchten wir jungen Menschen die Möglichkeit geben, diesen Heiligen Geist in einer coolen Atmosphäre und in Gemeinschaft mit vielen anderen zu feiern.

Manchmal wäre es schön, es wäre einfach wie in Jerusalem: Alle beten und der Heilige Geist kommt. Und über so Themen wie Übernachtung, Catering, Raumgestaltung, Workshops, Freizeitangebote und so weiter müssten wir uns keine Gedanken machen. Aber andererseits bereitet es auch viel Freude, Pfingsten 24 in Rebdorf zusammen mit so vielen Teamerinnen und Teamern zu planen und uns zu überlegen, wie es für möglichst viele zu einem tollen Wochenende werden kann.

„Ein Festival für junge Menschen, die gemeinsam den Geburtstag der Kirche feiern“: Wie würdet Ihr jemanden diesen Geburtstag erklären, der den christlichen Glaube nicht kennt?

Sophia Richter, Studentin, FirmungsTrack-Team: Ich würde damit beginnen, worum es eigentlich an einem Geburtstag geht. An letzterem feiern wir die Geburt einer Person. Das bedeutet: Wir teilen die Freude, dass ein bestimmter Mensch da ist. Allerdings wird ja auch von einem Geburtstag im Kontext von Institutionen gesprochen. Zum Beispiel die Geburtsstunde bzw. der Beginn von Firma XY, den man dann jährlich berücksichtigt. Bei Pfingsten geht es also auch um den Neustart einer Institution, in dem Fall der Kirche. Davor war diese Gemeinschaft, die Kirche, noch nicht vorhanden. Es gab eine Reihe von Menschen, die einem Jesus Christus nachgefolgt sind, der von sich gesagt hat, dass er der Sohn Gottes sei. Jener wurde gekreuzigt und ist drei Tage später auferstanden. Deswegen war er für seine Anhänger nicht mehr in der gleichen Form wie vorher präsent.

Es hätte also passieren können, dass sich diese Gruppe an Menschen wieder aufgelöst hätte. Aber stattdessen ist 40 Tage, nachdem die Auferstehung passiert ist, in Jerusalem eine Kraft auf die Nachfolger, auch Apostel genannt, herabgekommen: der Heilige Geist. Dadurch hatte die Gruppe eine Stärke, die sie in gewisser Weise verbunden und bereit gemacht hat, darüber zu sprechen, was sie mit Jesus Christus erlebt haben. Das bedeutet: an dem Tag, am dem wir heute Pfingsten feiern, wurde das erste Mal aktiv anderen Menschen von Jesus Christus erzählt. Die Apostel, die diese Nachricht verkündigt haben, hatten zudem ein verbindendes Element als Gruppe, nämlich dass sie alle geglaubt haben, dass Jesus Christus wirklich der Sohn Gottes und auferstanden ist. Somit sind hier die Grundlagen für die heutige Institution und Gemeinschaft Kirche gelegt worden. Für mich ist das definitiv ein Grund zum Feiern, denn wegen der Apostel kann ich heute daran glauben, dass der Sohn Gottes auferstanden ist und mich damit erlöst hat. Genau das ist es, was Pfingsten ausmacht: Wir teilen als junge Christen die Freude, indem wir ein Festival feiern.

Was motiviert euch, eure Freizeit für die Organisation eines Pfingstfestivals zu opfern?

Ruth Plank, Studentin, ChillOut-Team: Ich helfe bei der Organisation des Pfingstfestivals, weil es mich erfüllt, gemeinsam mit anderen jungen Menschen der Verbreitung eines lebendigen katholischen Glaubens zu dienen. Ich möchte jungen Menschen zeigen, dass unser katholischer Glaube lebendig und der Heilige Geist real ist und sie zu einer tiefen Beziehung mit dem lebendigen Gott führen. Deswegen ist für mich die Organisation des Pfingstfestivals kein Opfer meiner Freizeit, sondern ein Dienst für das Reich Gottes, der mich mit großer Freude erfüllt.

Dominik Kuśmierz, Student, Moderator bei Pfingsten 24: Mich motiviert auf jeden Fall das Team, beim Pfingstfestival mitzuarbeiten. Wir haben viele unterschiedliche und inspirierende Leute, die alle etwas Unterschiedliches gut können und einen anderen Blickwinkel auf den Glauben haben. Somit kann man in vielerlei Hinsicht Neues lernen. Die aber fast wichtigere Motivation ist, dass ich sehe und spüre, was das Pfingstfestival letztes Jahr bei mir ausgelöst hat: Neue Freundschaften, Hoffnung, neuer Blick auf mein Leben und Glauben und vieles mehr. Das möchte ich den Teilnehmern dieses Jahr auch ermöglichen.

Warum sollten junge Menschen zum Festival „Pfingsten 24“ kommen?

Anna Schreiber, Studentin, Lobpreis-Team: Das Pfingst-Wochenende ist voll von guter Musik, cooler Gemeinschaft und echter Freude. Und in all dem ist da die wunderschöne Möglichkeit, Jesus neu und besser kennenzulernen. Er ist ein Gott, der genau weiß, was wir brauchen, der uns sieht und der uns nahe sein will. Ich weiß nicht, wie genau, aber ich glaube, dass Jesus jeden Einzelnen an diesem Wochenende auf besondere Weise beschenken will. Das sollte sich niemand entgehen lassen. Wer kommt, hat nichts zu verlieren, sondern nur zu gewinnen.

Was und wie betet man richtig bei Pfingsten 24?

Simone Batzdorf, Studentin, Leitung Gebets-/Seelsorge-Team: An Pfingsten 24 ist jede und jeder eingeladen, seine ganz persönliche Form des Betens zu finden. Wir bieten dazu auch verschiedene Formen von Gebet an, die man für sich ausprobieren kann: vor allem im gemeinsamen Lobpreis, in einer Anbetung, in den Gottesdiensten, aber auch im Rosenkranzgebet oder im stillen Gebet, zu dem man sich, wenn man möchte, in einen eigenen Gebetsraum zurückziehen kann.

Was ist der Unterschied zwischen „Hintergrundgebet“, „Lobpreis“ und „Anbetung“?

Simone Batzdorf: Hintergrundgebet meint, dass während unseres Festivals Menschen für unser Festival beten. Wir glauben daran, dass es einen Unterschied macht, wenn wir vom Gebet anderer Menschen im Hintergrund getragen werden. Denn obwohl wir das Programm festgelegt haben, liegt das Hauptsächliche nicht in unserer Hand: Nämlich das, was Gott in den Herzen der Menschen an diesem Wochenende bewirkt. Um dieses Wirken beten die Menschen für uns im Hintergrund.

Lobpreis meint ganz grob gesagt: gesungenes Gebet. Gesang erhebt die Seele und darum hilft Lobpreis vielen Menschen, das Herz zu Gott zu erheben und auf diese Weise zu beten. 

Anbetung meint das Gebet, das vor dem Allerheiligsten stattfindet: Wenn die gewandelte Hostie in der Monstranz gezeigt wird und wir glauben, dass Jesus dort real gegenwärtig ist, dann beten wir ihn dort an.

Das Festival wird auch live gestreamt. Was ist alles an Technik im Einsatz und welche Fähigkeiten sind gefragt, damit das Pfingsten 24 störungsfrei über die Bühne gehen kann?

Johannes Jandke, Informatiker, Leitung des Technik-Teams: Für das Pfingstfestival haben wir sehr Verschiedenes im Einsatz. Grundsätzlich lässt sich die Technik in drei Bereiche unterteilen: Ton, Licht und Video. Für die Tontechnik verwenden wir Mischpulte, Lautsprecheranlagen und diverse Mikrofone für Gesang, Instrumente oder Moderation. Für das Lichtdesign haben wir sehr unterschiedliche LED-Lampen, in der Fachsprache auch Fixtures. Es gibt sich bewegende Lampen, sogenannte Movingheads, feststehende Lampen und LED-Bars, also längliche Stangen. Alle lassen sich in Helligkeit und Farbe mit einem Lichtmischpult steuern. Für den Mitschnitt und Livestream haben wir mehrere Kameras im Einsatz. Diese sind über Kabel genau wie die Tonsignale mit der Regie verbunden, sodass eine ziemliche Menge Kabel verlegt werden muss. In der Regie wählen dann die Techniker mit einem Videomischpult von den verschiedenen Kameras das beste Bild aus und schneiden das mit dem Ton als Livestream zusammen. Hier werden auch Animationen, Liedtexte und andere Dinge eingeblendet.

Ich denke die wichtigste Fähigkeit ist analytisches Denken und ruhiges Gemüt. Gerade beim Aufbau der Technik kommt es zwangsläufig an irgendeinem Punkt zu Fehlern, die es dann zu finden gilt. Wenn die Zeit knapp wird, kann es schnell stressig werden, da gerade so ein Livestream viele unterschiedliche Techniken benötigt. Dann sind ein breites Wissen und eine strukturierte Herangehensweise gefragt, damit am Ende alles läuft. Ist alles aufgebaut und getestet, beginnt der zweite Teil der Arbeit, die Bedienung der Geräte. Während des Festivals ist es dann gut, dass wir viele spezialisierte Techniker haben, die sich dann genau mit den einzelnen Teilbereichen auskennen, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.

Wie ist die Stimmung im Orga-Team jetzt kurz vor dem Festival?

Jonas Reißmann: Natürlich steigt langsam die Spannung, wie Pfingsten 24 wird. In den vergangenen Jahren haben wir schon erleben dürfen, wie junge Menschen ihren Glauben neu entdeckt haben, Freundschaften entstanden sind und wie lebendige junge Kirche ausschaut. Neben den vielen kleinen Details, die noch zu klären sind, ist vor allem die freudige Erwartung, die uns im Team gerade prägt. Man merkt, wie sehr Pfingsten 24 für diese jungen Menschen ein Herzensanliegen ist.

Vielen Dank

Die Fragen stellte Geraldo Hoffmann

Alle Infos und Tickets zu Pfingsten 24 gibt es unter: www.jugendpfingsten.de.

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