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21.03.2024

Gekommen, um zu bleiben: Meine Zeit mit der KiZ - Rückblick einer langjährigen Mitarbeiterin

Gabi Gess als Praktikantin bei der Kirchenzeitung. Foto: KiZ Archiv

Dass mir dieser St. Willibaldsbote über Jahrzehnte hinweg zur beruflichen Heimat werden sollte, das ahnte ich noch nicht, als ich mit acht, neun Jahren meine Laufbahn als Austrägerin startete. Die Runde durchs Dorf war schnell gedreht: Elf Anwesen, elf Zeitungen, das Bistumsblatt in jedem Haushalt. Zu Weihnachten und Ostern gab es kleine Aufmerksamkeiten. Welches bayerische Kind würde sich wohl heute noch – so wie ich damals – über eine halbe Tafel Schokolade freuen?

Unvergessen bleibt mir auch der hilfsbereite Leser, der ungefragt eine Landkarte auf seinem Küchentisch ausbreitete, um mir den kürzesten Fahrtweg vom Ostrand des Bistums nach Eichstätt zu demonstrieren. Ich hatte ihm erzählt, dass ich dort nach dem Abitur bei der Kirchenzeitung ein Praktikum beginnen würde. Ein solches war für die Zulassung zum damals neuen Studiengang Journalistik an der Katholischen Universität vorgeschrieben. Es war das Jahr, in dem in Deutschland das Privatfern-
sehen eingeführt wurde, 1984.

Vom beginnenden, epochalen Umbruch in der Medienlandschaft war an meiner Praktikumsstelle noch wenig zu spüren. Mein Arbeitsgerät in der Redaktion war eine Reiseschreibmaschine, Modell Gabriele. Einmal am Tag kam die Post, Seitenlayouts entstanden mittels Papier, Schere, Rechenscheibe und Klebstoff. In der Druckerei durfte ich einem der wohl allerletzten Drucker, die mit Bleisatz arbeiteten, über die Schulter schauen. Aber, so hatte mir der Chefredakteur anfangs stolz berichtet, wir schrieben schwarze Zahlen, die Auflage betrug stolze 42.000 Exemplare. Bei der 50-Jahrfeier der Kirchenzeitung, die ich als Praktikantin miterlebte, herrschte ein Geist des Aufbruchs.

Nach abgeschlossenem Studium und kurzer Elternzeit, damals noch Erziehungsurlaub genannt, trat ich 1990 eine feste Stelle als Redakteurin bei der KiZ an. Blättert man zurück, so erinnern viele Themen frappierend an heute: Bildung größerer Seelsorgeeinheiten, überpfarrliche Zusammenarbeit, dies alles nun vor dem Hintergrund sinkenden Kirchenbezugs und rückläufiger Abonnentenzahlen. Kooperationen mit anderen Kirchenzeitungen standen immer wieder im Raum, aber noch trauten sich die wenigsten Blätter an das Aufgeben der Eigenständigkeit heran.

Was sich mit den Jahren änderte, war mein persönlicher Blickwinkel: Von Kindergarten, Sakramentenvorbereitung, Ministrantenarbeit hin zu Seniorenthemen. Gleich geblieben ist dagegen der Wunsch, mit Leserinnen und Lesern in Kontakt zu treten und den Dialog zu suchen. Das soll sich auch im neuen Magazin „Innehalten“ nicht ändern. Gehen wir‘ s an!

Quelle: Kirchenzeitung/Gabi Gess

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