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Studentenwohnheim Ingolstadt

Studentenwohnheim "Gnadenthal" der Kath. Canisiusstiftung, 2005-2007

2005-2007

Mit der Errichtung der Sporthalle im Hof des Canisiuskonvikts ging der Beschluss zum Bau des Studentenwohnheims an der Konviktstraße einher. Es entstand als Gebäuderiegel, der im Erdgeschoss Gemeinschaftsräume der angrenzenden Schule, in drei Obergeschossen 48 Studentenappartements enthält.

Die Verbindung zum bestehenden Schulgebäude schafft ein schmaler, eingeschossiger Eingangstrakt. Die Schüler gelangen durch das Tor in die Eingangshalle und weiter über eine Rampe hinunter in den Fahrradkeller oder in den zentralen Aufenthaltsbereich, der in den neu geschaffenen Hof überleitet.

Den Hof schirmt der 63 Meter lange Baukörper von der Straße ab. Die Hoffassade wird allein geprägt vom rhythmischen Farbwechsel der 48 Appartmentfenster nach dem Entwurf von Rudolf Ackermann: Die drei verwendeten Farben Gelb, Ocker und Rot sind auch die beherrschenden Töne der umliegenden historischen Bebauung.

Die Schichtung der Fensterelemente mit seitlich vorgehängten Lochblechen und in der Wand sitzenden Fenstern gibt der Fassade Volumen, dem gegenüber die Straßenfassade glatt und reduziert erscheint: Alle Fensterbänder im mit Aluminiumplatten verkleideten Erdgeschoss und die stehenden schmalen Fenster der Übergeschosse sind bündig in die Wand eingelassen. Einzig die Fenster an den Gebäudeenden, die den Treppenhäusern vorbehalten sind, erhielten vorkragende Verkleidungen aus Lochblech. Durch diese Geschlossenheit deuten sich zwei rahmende Eckrisalite als Referenz an die historische Architektur der Umgebung an.

Der Block folgt nicht dem Straßenrand, sondern weicht an einer Seite aus der Flucht zurück. Das verleiht der schmalen Straße, die vom Münster ausgeht, mehr Raumcharakter, öffnet sie wie einen Bühnenprospekt und gibt den Blick frei auf die großartige historische Bebauung mit dem Tillyhaus und der Asamkirche St. Maria de Victoria.

Fotos: C. Lang