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10.10.2011

Pfarrer Pirmin Spiegel tritt im März die Nachfolge von Prof. Josef Sayer bei MISEREOR an

Pfarrer Pirmin Spiegel (kniend rechts unten im Bild) 2008 in Mexiko auf einer gemeinsamen Projektreise von Misereor und Adveniat. Links aussen im Bild: Weltkirche-Referent Gerhard Rott; in der Bildmitte Bischof Raul Vera Lopez

Die Berufung von Spiegel wurde bei MISEREOR mit großer Freude und Dankbarkeit aufgenommen.

Die Berufung von Spiegel wurde bei MISEREOR mit großer Freude und Dankbarkeit aufgenommen. "Mit Spiegel tritt ein in der kirchlichen Entwicklungszusammenarbeit erfahrener Priester und engagierter Vertreter der Option für die Armen an die Spitze unseres Hilfswerks. Er hat die schwierige Situation der Armen vor Ort kennengelernt und selbst viele Jahre lang mitgelebt", erklärte am Freitag die MISEREOR-Geschäftsführung. Ihm seien zugleich auch die aktuellen kirchlichen Herausforderungen der Seelsorge in Deutschland vertraut - nicht zuletzt durch seine langjährige Arbeit als Gemeindepfarrer. "Damit verfügt er über sehr gute Voraussetzungen, um als Hauptgeschäftsführer unser Hilfswerk mit uns in eine nachhaltige Zukunft zu führen. Wir freuen uns mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unseres Hilfswerks sehr, dass mit ihm eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Arbeit MISEREORS im Sinne von Armutsbekämpfung und Gerechtigkeit in der Welt gewährleistet wird", so die MISEREOR-Geschäftsführung. Denn MISEREOR trete als kirchliches Werk der Entwicklungszusammenarbeit seit 1958 in Afrika, Asien, Lateinamerika und Ozeanien für ein menschenwürdiges Leben aller ein. Es arbeite dabei mit mehr als 2500 Partnerorganisationen in den Südkontinenten zusammen. Von daher sei Verlässlichkeit und Kontinuität mit den Armen und den Partnern im Süden sowie mit den Kirchengemeinden und Diözesen, der Zivilgesellschaft und Politik in Deutschland entscheidend.

MISEREOR-Bischof Werner Thissen, Erzbischof von Hamburg, schätzt an Spiegel vor allem dessen geistliche Kompetenz, seine Nähe zu den Armen und die Tatsache, dass er gleichermaßen in der Weltkirche wie auch in der Kirche Deutschlands zu Hause ist. "Prälat Sayer hat in seiner langjährigen Tätigkeit Maßstäbe gesetzt. Ich bin sicher, dass sein Nachfolger die erfolgreiche Arbeit weiterführen wird", sagte Thissen.

Der 1957 im rheinland-pfälzischen Großfischlingen geborene Spiegel war von 1990 bis 2003 und wieder seit August 2010 als Missionar in Brasilien tätig. Dort knüpfte er bereits frühzeitig Kontakte zu MISEREOR. Die von ihm 1995 gegründete Familienlandwirtschaftsschule in Capinzal/Lima Campos wurde von MISEREOR mitfinanziert. Bereits während seines Studiums war Spiegel im Jahr 1981 einige Monate im brasilianischen Piauí tätig, wo er sich bei dem dort damals als Pfarrer wirkenden Norbert Herkenrath aufhielt, der ein Jahr später zum Hauptgeschäftsführer von MISEREOR berufen wurde.

Spiegel, der aus einer Bauernfamilie stammt, studierte in Frankfurt/St. Georgen Philosophie und Theologie und wurde am 7. Juni 1986 zum Priester geweiht. Bis 1990 wirkte er als Kaplan und Pfarradministrator in Kaiserslautern und als CAJ-Kaplan des Bistums Speyer. Danach war er 13 Jahre lang bis 2000 im brasilianischen Bundesstaat Maranhão in Lima Campos (Bistum Bacabal) als Pfarrer von drei Pfarreien mit 67 Gemeinden in drei Landkreisen tätig. Bis 2003 war er für die Ausbildung von Laienmissionaren in Maranhão und darüber hinaus freigestellt. Von 2004 bis 2010 arbeitete Spiegel wieder in Deutschland als Pfarrer in der Pfarreiengemeinschaft Blieskastel-Lautzkirchen. Im Sommer 2010 kehrte er noch einmal nach Brasilien zurück, um in verschiedenen Ländern Lateinamerikas in der Ausbildung und Begleitung von Laienmissionaren zu arbeiten.