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26.11.2008

Besuch aus Indien - Erzbischof aus Nishik will Dialog mit Hindus fördern

Besuch aus Indien

Gespräch mit Bischofsvikar Dr. Bernd Dennmarck

Begegnung mit dem Sachausschuss Mission-Entwicklung-Friede

"Meine beiden wichtigsten Ziel sind die finanzielle Eigenständigkeit des Bistums und die Förderung des Dialogs mit den Hindus verbunden mit  der Inkulturation des christlichen Glaubens in die indische Kultur", so der vor acht Monaten ernannte Erzbischof des Bistums Nashik (kein Erzbistum!), das erst seit 1987 existiert und davor Teil des Eichstätter Partnerbistums Poona war in einem Gespräch mit  dem Beauftragten für die Weltkirche, Domkapitular Prof. Dr. Bernhard Mayer.
Sehr ausführlich schilderte er auch dem Sachausschuss Mission-Entwicklung-Friede die Situation seiner Diözese, die 33 Pfarreien umfasst. Auf dem Gebiet leben ca. 20 Mio Menschen, davon 120.000 Katholiken, die von 33 Diözesanpriestern, 50 Ordenspriestern sowie 300 Schwestern pastoral betreut werden.
Der überwiegende Großteil der Katholiken stammt von den Dalits ab. Mit seinen Zielen will der Erzbischof versuchen, den Katholiken die Selbstachtung und Würde zurückzugeben, denn bisher seien sie viel zu sehr daran gewöhnt, von Almosen aus dem Ausland zu leben. Zugleich geht er davon aus, dass die Katholiken aus ihrer Isolation heraus den intensiven Kontakt mit den Hindus suchen müssen, auch um Missverständnisse und Gewaltattacken "proaktiv" so der Erzbischof zu verhindern. Eine besondere Rolle kommt dabei den kirchlichen Schulen zu. Er habe darum die Priester und Schwestern, die diese Schulen leiten aufgefordert, den Kontakt zu den großteils hinduistischen Eltern pflegen und das persönlichen Gespräch zu suchen.

Erfreut zeigte sich Erzbischof  Machado auch über das Gespräch mit Bischofsvikar Bernd Dennemarck und dem Dekan der Theologischen Fakultät Prof. Dr. Böttigheimer. In einem gemeinsamen Mittagessen, an dem auch Prof. Mayer, Weltkirche-Referent Gerhard Rott sowie der Vizerektor des Collegium Orientale , Oleksandr  Petrynko, teilnahmen wurde über die theologische Ausbildung sowie die aktuelle Lage in Indien gesprochen. Machado, von 1993 bis 2008 im Vatikan mit den Fragen des Interreligiösen Dialogs befasst und als Fachmann international sehr gefragt, betonte auch seine Bereitschaft zu einem Gastvortrag an der KU.

Erzbischof Machado hält sich auf Einladung von Kardinal Kasper anlässlich einer Tagung des päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog in Europa auf und nutzte die Gelegenheit zu einem Kurzbesuch in Eichstätt, zumal er vor wenigen Wochen in Poona den Eichstätter Generalvikar Johann Limbacher kennengelernt hat.