Mit vielen neuen Kommunionfamilien feierte die Gemeinde St. Walburga am 2. Oktober das Erntedankfest. Der mit den Früchten aus Garten, Acker und Weinberg prächtig geschmückte Altar machte den Mitfeiernden bewusst, dass wir alles haben, was wir zum Leben brauchen. Andererseits - so Pfarrvikar Simon Heindl - habe der trockene Sommer allen bewusst gemacht, dass volle Teller nicht selbstverständlich seien. Die Dankbarkeit für die Früchte der Erde gehe einher mit der Sorge UM die Erde. Ganz in diesem Sinne sprachen vier Kinder Gott ihren Dank aus für Obst und Gemüse, für das Brot, für frisches Trinkwasser und für die Erde, die es zu schützen gelte.

In seiner Predigt veranschaulichte Pfarrvikar Heindl die Botschaft des Erntedanksonntags durch eine chassidische Legende: Ein Rabbi darf einen Blick in Himmel und Hölle tun. Der Prophet Elija führt ihn in einen großen Raum. In der Mitte steht auf dem Feuer ein Topf mit einem köstlichen Gericht. Rundherum sitzen Leute mit Löffeln mit langen Stielen, alle stochern in dem Topf, aber sie sehen blass aus, mager und elend. So sehr sie sich auch bemühen, die Stiele der Löffel sind zu lang. Sie können das Essen nicht in den Mund bringen. „Was für ein seltsamer Ort“, sagt der Rabbi. "Das ist die Hölle", antwortet Elija. Sie gehen in einen zweiten Raum, der genauso aussieht wie der erste. Auch hier brennt ein Feuer und darüber kocht ein köstliches Essen. Leute sitzen rundherum, auch sie haben Löffel mit langen Stielen, aber sie sind alle gut genährt, lachen und scherzen. Einer gibt dem anderen mit seinem langen Löffel zu essen. "Und dies" sagt der Prophet Elija "ist der Himmel".

Am Ende des Gottesdienstes wurden zwei langjährigen Ministranten mit großem Dank sowie mit Urkunden, Geschenken und Süßigkeiten verabschiedet. Und das gesegnete Erntedankbrot wurde geschnitten und verteilt - denn: "Wo Menschen teilen, da ist der Himmel!"

Herzlichen Dank an alle Mitwirkenden aus den Reihen der Kommunionkinder und der GottesdienstKids, an Kantorin Bianca Lein und an unsere Kirchenfloristin Renate Brand für den wunderbaren und aufwändigen Altarschmuck!

Gemeindereferentin Irene Keil