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11.07.2024

Rund 18.000 Glückwunschbriefe in 30 Jahren überbracht

Bilder: Irene Keil

In einem stimmungsvollen Abendgottesdienst und bei einem kleinen Fest durfte der Besuchsdienst der Pfarrei St. Walburga am Mittwoch, 10. Juli sein 30-jähriges Bestehen feiern.

Im Jahr 1994 hatte Pfarrer Josef Fersch unter seinen Kommunion-Tischmüttern die Werbetrommel gerührt und eine Gruppe von Frauen gefunden, die bereit waren, betagte Gemeindemitglieder zum Geburtstag zu besuchen und ihnen einen Gruß von der Kirche zu überbringen. Viele dieser Gründungsmitglieder sind bis heute dabei - darunter auch Maria Plutz, die seit fast 30 Jahren die Gruppe leitet und den Dienst koordiniert. Schätzungsweise 18.000 Briefe sind in diesen 30 Jahren überbracht worden. Die Damen und Herren des Besuchsdienstes sind jedesmal gespannt: Ist das "Geburtstagskind" zu Hause? Bleibt es bei einem kleinen Wortwechsel an der Haustür, weil in der Wohnung schon Gäste warten? Oder spricht der Jubilar, die Jubilarin eine Einladung aus, in seine Wohnung oder in ihr Leben einzutreten?

Diese Situation an der Haustür griff Pfarrer Clemens Mennicken in seiner Predigt auf und ordnete sie der Kategorie "Pastorale Kurzgespräche" zu. Die Evangelien zeigten, dass Jesus Meister dieses Formats gewesen sei. Oft erfahre man nur von einem kleinen Wortwechsel - und trotzdem geschehe Heil in diesem Kurzgespräch, gehe der Mensch danach hoffnungsvoller und getrösteter weiter. Auch bei den Hausbesuchen des Besuchdienstes sei das der Fall. - Den Ehrenamtlichen gab Pfarrer Mennicken ein Wort aus der Tageslesung als Motto mit: "Es ist Zeit, den Herrn zu suchen..." - konkret in den Menschen, die sie besuchen - "...dann wird er kommen und euch mit Heil überschütten." (Hos 10,12) - mit Freude über eine gelungene Begenung, mit Zufriedenheit über ein sinnstiftendes Tun. 

Gemeindereferentin Irene Keil überraschte Maria Plutz, "Kopf und Herz des Besuchsdienstes", mit einem Blumenstrauß, den diese im Namen des Teams entgegennahm. Diakon Ulrich Wiechers ehrte die langjährigen Mitglieder mit einer Würdigung aus dem Bischöflichen Ordinariat: "Sie tragen ganz wesentlich dazu bei, dass für ältere Menschen erfahrbar wird, wie sehr unser barmherziger Gott uns nahe ist und uns 'bis ins hohe Alter tragen will.' (Jes 46,4)". 

Zur Freude aller bekam die Gruppe - passend zum Jubiläum - "Nachwuchs": sieben weitere ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verstärken in Zukunft den Besuchsdienst und entlasten die Älteren unter ihnen. Zusammen mit den beiden Hauptamtlichen sind  derzeit zwanzig "Glücksbringer" in Eibach, Maiach, Röthenbach-Ost und auf der Gerasmühle unterwegs. Ganz herzlichen Dank für diesen wichtigen seelsorglichen Dienst und "Ad multos annos!" - auf viele weitere Jahre! 

Gemeindereferentin Irene Keil