23 Interessierte aus unserem Pfarrverband und darüber hinaus erlebten am 7. Mai 2022 eine spannende Führung im Memorium Nürnberger Prozesse.

Von 1945 bis 1949 fanden im Schwurgerichtssaal des Nürnberger Justizpalastes die Nürnberger Prozesse statt. Beim Gang durch die Ausstellung informierte uns unser Guide Rolf Markert über die Vorgeschichte, die Beteiligten und den Verlauf des Hauptkriegsverbrecherprozesses sowie über die juristische Verfolgung von NS-Verbrechen nach 1946 im In- und Ausland. 

Spannend war es zu erfahren, warum gerade der Nürnberger Justizpalast als Ort für die Prozesse gewählt wurde, unter welchen Haftbedingungen die Angeklagten einsaßen und welche Umbauten erforderlich waren, um bis zu 500 Prozessbeteiligte im Saal 600 unterzubringen. Zum ersten Mal übersetzten Simultandolmetscher die Aussagen der Angeklagten und Zeugen gleichzeitig in drei Sprachen und ermöglichten so einen geordneten und kompakten Prozessverlauf. Auch Film- und Tondokumente wurden als Beweise herangezogen.

Bis in die jüngste Vergangenheit war der Saal 600 ein Ort der Rechtsprechung. Seit 1. März 2020 wird er nicht mehr für Gerichtsverhandlungen genutzt; sondern ausschließlich als Erinnerungsort.

Gemeindereferentin Irene Keil