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27.06.2024

Beherzt den Samen ausstreuen

Bild: Andrea Drexel

Bild: Andrea Drexel

Bild: Andrea Drexel

 „Rausgehen“ zu den Menschen, ihnen zuhören und ins Gespräch kommen: Dazu hatte nun eine diözesane Projektgruppe nach Maria am Hauch eingeladen. Seit einiger Zeit ist sie unter dem Motto „Suchende, Fragende, Zweifelnde“ im Bistum unterwegs, um zu hören, was Menschen im Glauben bewegt.

Mit dem Lied „Das Jahr steht auf der Höhe“ stimmten sich die Teilnehmer auf den Abend im Pfarrheim ein. Passend zur Liedzeile „Lass uns dein Wort ergreifen und wachsen auf dich hin“ lasen sie anschließend das Tagesevangelium, in dem Jesus zur Feindesliebe auffordert (Mt 5,42-48.). Beim gemeinsamen Austausch stellten sich die Teilnehmer unter anderem die Frage, wie es gelingen kann, vorurteilsfrei auf andere Menschen zuzugehen, auch und gerade, wenn sie ganz anders als wir selbst sind.

Darüber hinaus ging die Gruppe der Frage nach, wie es der Kirche jenseits aller Strukturen gelingen kann, hinauszugehen zu den Menschen und neue Erfahrungen zu machen. Obwohl die Welt von Gottes Gegenwart erfüllt ist, wird er im Alltag oft nicht sofort wahrgenommen. Umso schöner waren die Erfahrungen, als sich die Teilnehmer in Zweier- und Dreiergruppen auf den Weg machten. Unterwegs im Stadtteil Röthenbach trafen sie Menschen, die sich auf ein Gespräch einließen. Eine wohltuende Unterbrechung von Hektik und Alltagstrott, der intensive und bewusste Begegnungen ermöglichte. Da waren Menschen, die Kirche als Ort der Ruhe wahrnehmen und sich zugleich wünschen, dass Kirche zu ihnen kommt. Lächelnd auf Menschen zugehen und ihnen zuhören bricht Barrieren auf und schafft Vertrauen, wie die Kleingruppen unterwegs erleben konnten.

Zu den eindrücklichsten Begegnungen zählte die Unterhaltung mit einem Mann, der im Gespräch sein Herz öffnete und erzählte, dass die eben gekauften Blumen für seine verstorbene Frau seien und er sie ihr zum Grab bringen werde.

In der Abschlussrunde im Pfarrheim, die zugleich auch den Abschluss des gemeinsamen Weges der Projektgruppe bildete, zogen die Teilnehmer ein positives Resümee: Aufeinander zugehen, zuhören und offen zu sein für die Bedürfnisse der Menschen gehört zur Sendung der Christen in der Welt.  Wichtig ist es, auf diese Weise den Samen auszustreuen. Was daraus erwächst, dürfen wir in Gottes Hände legen.

Andrea Drexel