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07.07.2024

Aufbrechen – nicht nur in den Urlaub

Bild: pde Geraldo Hoffmann

Nicht mehr lange, dann brechen viele von uns auf in den Urlaub. Manche steuern bekannte Urlaubsziele an, andere entschließen sich, neue, unbekannte Regionen zu erkunden. Aufbrechen ist letztlich immer auch ein Wagnis, denn ich weiß nie, was mich genau erwartet.

Einer, der ebenfalls aufbrach, war der heilige Willibald, der Gründerbischof unseres Bistums Eichstätt. Er verließ im 8. Jahrhundert seine Heimat England und kam auf das europäische Festland. Willibalds Aufbruch war kein Urlaubs- oder Abenteuertrip. Im Unterschied zu unseren Urlaubsplänen war sein Reiseziel nicht beliebig austauschbar. Er wollte die Apostelgräber und heiligen Stätten in Jerusalem besuchen. Dahinter steckte das eine große Ziel eines jeden christlichen Lebens: Gott zu suchen und ihm näher zu kommen. Ein Aufbruch im Glauben!

Zu diesem Aufbruch gehört auch, dass er niemals nur aus eigenem Antrieb heraus geschieht. Gott ruft und sendet mich, und es liegt an mir, hellhörig dafür zu sein und sich senden zu lassen. Diese Sendung führte Willibald schließlich in unsere Region. Er hat uns den Glauben gebracht, sein Leben ist für uns Ermutigung, selbst im Glauben aufzubrechen und eine lebendige Mission zu sein.

Wer im Glauben aufbricht, hat es immer auch mit einem wirklichen Bruch im Leben zu tun. Im Glauben aufbrechen heißt mitunter, gewohnte Lebensweisen abzubrechen, sich von manchem zu verabschieden, was uns hindert, zu Gott zu kommen. Bei Willibald war das sogar sehr drastisch: Er hat seine Heimat dafür verlassen.

Als Getaufte stehen wir heute im Grunde vor den gleichen Herausforderungen wie unser Bistumspatron damals: Immer wieder aufzubrechen im Glauben, mit dem klaren Ziel vor Augen, Gott jeden Tag ein Stückchen näher zu kommen und mit ihm vertrauter zu werden; und schließlich der Sendung in diese Welt, um allen die Frohe Botschaft zu verkünden.

Pfarrer Clemens Mennicken