Zum Inhalt springen
06.08.2024

Rohrnudeln und Hilfsbereitschaft: seit 45 Jahren im Einsatz in der Seniorenheim-Küche

In ihrer Arbeit in der Küche des Caritas-Seniorenheims Berching geht Monika Ruppert auf. Foto: Peter Esser/Caritas

In ihrer Arbeit in der Küche des Caritas-Seniorenheims Berching geht Monika Ruppert auf. Foto: Peter Esser/Caritas

So etwas hat es im Caritas-Seniorenheim St. Franziskus in Berching noch nicht gegeben: Seit 45 Jahren arbeitet die 61-jährige Monika Ruppert nun in der Küche der Einrichtung. Grund genug dafür, dass Einrichtungsleiter Gerhard Binder und die Mitarbeiterinnen des Hauses sie in Kürze zu einem Extra-Ausflug eingeladen haben, dessen Ziel sie noch nicht kennt, aber auf den sie sich sehr freut.

Monika Ruppert hat zunächst eine zweijährige Ausbildung zur Hauswirtschafterin an der Haushaltungsschule Parsberg absolviert. 1979 kam sie in das Caritas-Seniorenheim. „Ich wollte in einer sozialen Einrichtung tätig sein, in Berching wohnen bleiben und ich hatte auch kein Auto“, waren für Monika Ruppert damals die Beweggründe, sich dort zu bewerben. Sie wurde eingestellt: Im ersten Halbjahr war sie morgens noch im Reinigungsdienst tätig und ging erst anschließend in die Küche. Doch dann wurde sie dort ganz gebraucht, „und ich wollte auch dorthin, weil ich mich mit der damaligen Küchenleiterin Schwester Ermenhilde gut verstand“, erinnert sich die Jubilarin.

Die Arbeit in der Küche hat sich ihrer Meinung nach in den 45 Jahren sehr gewandelt. „Früher wurden noch Marmelade, Tomaten und Apfelmus selbst eingekocht“, erinnert sie sich. Heute habe man es hingegen mit wesentlich größeren Mengen und auch besonderen Wünschen der Bewohnerinnen und Bewohner zu tun. „Täglich gibt es zwei Menüs, außerdem beliefern wir vier Kindergärten mit Mittagessen und haben noch den Dienst ‚Essen auf Rädern‘“, schildert sie die tägliche Herausforderung für das sechsköpfige Küchenteam. Zudem hatte sie früher noch mehr Kontakt zu den Bewohnerinnen und Bewohnern, die noch rüstig waren und daher in den Speisesaal im Erdgeschoss kamen. Heute sind die im Haus betreuten Menschen hingegen ganz überwiegend pflegebedürftig und essen daher in ihren Wohnbereichen.

Warum ist Monika Ruppert 45 Jahren an einem Arbeitsplatz geblieben? „Mir hat es hier einfach immer gefallen. Es herrscht ein gutes Klima und ich schätze mein Team, das zusammengewachsen ist. Wir sind keine Arbeitskolleginnen, sondern Freundinnen. Wir können miteinander lachen, aber auch weinen.“ Auch über persönliche Probleme könne sie sich mit den anderen austauschen. Und die Arbeit sei vielfältig und reiche vom Salatputzen übers Kochen bis zum Backen. „Am liebsten mache ich Rohrnudeln“, erzählt Monika Ruppert. Die Katholikin ist zudem froh, in einem christlichen Haus arbeiten zu dürfen und auch finanzielle Vorteile wie die Betriebsrente der Caritas nutzen zu können. Dass sie 2012 zur stellvertretenden Küchenleitung befördert wurde, hat sie als Anerkennung ihrer Arbeit empfunden.

Diese schätzt auch Küchenleiterin Edeltraud Pickl sehr: „Monika zeichnen Zuverlässigkeit, Erfahrung, ein enormes Fachwissen und Hilfsbereitschaft aus. Es gibt bei ihr kein ‚Nein‘“, erklärt die Küchenchefin. „Wir halten zusammen und ziehen an einem Strang. Fast immer sind wir einer Meinung und wenn mal nicht, dann diskutieren wir das aus und finden eine Lösung“, fügt Edeltraud Pickl hinzu. Es gebe auch keinen Arbeitsplan, sondern jede Mitarbeiterin wisse automatisch, was sie zu tun habe. Die Küchenleiterin kann sich schwer vorstellen, in einigen Jahren ohne Monika Ruppert auskommen zu müssen, wenn diese in den Ruhestand geht. Noch ist sie aber voll im Einsatz - mit Begeisterung.