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21.06.2024

„Eine gute Nachricht“ – Markus Moder, Leiter der Abteilung Schule und Bildung, zum Verbleib der katholischen Schulen in der Trägerschaft der Diözese

Mrkus Moder

Der Leiter der Abteilung Schule und Bildung im Bistum Eichstätt, Markus Moder. Foto: Bernhard Löhlein/pde

Schülerinnen und Schüler vor dem blauen Tor zu den Gnadenthal-Schulen in Ingolstadt. Foto: Ronja Hora/pde

Eichstätt – Die Diözese Eichstätt hat sich – wie berichtet – nach intensiven Gesprächen mit dem Schulwerk Augsburg entschieden, die Trägerschaft ihrer diözesanen Schulen weiterhin selbst zu übernehmen. Ursprünglich war geplant, einen neuen Träger zu finden, doch durch Änderungen im Privatschulfinanzierungsgesetz des Freistaats Bayern haben sich die finanziellen Rahmenbedingungen verbessert. Trotz Herausforderungen, wie der notwendigen Sanierung der Schulen in Ingolstadt, strebt die Diözese eine enge Kooperation mit den Kommunen an und plant die Entwicklung eines neuen Schulkonzepts bis zum Schuljahr 2025/26. In einem Interview mit dem kirchlichen Hörfunk für die Diözese Eichstätt, Radio K1, erklärt Markus Moder, Leiter der Abteilung Schule und Bildung, diese Entscheidung, die von verschiedenen Fachverbänden und der katholischen Elternschaft begrüßt wird.

Herr Moder, was ist das Ergebnis der Sondierungsgespräche mit dem Schulwerk Augsburg?

Markus Moder: Die Diözese Eichstätt ist zu der Überzeugung gekommen, dass wir die Trägerschaft unserer diözesanen Schulen weiterführen können. Wir bleiben weiterhin in der Verantwortung, so wie es bisher auch war und ist.

Ursprünglich war es anders geplant, deswegen wurden ja die Gespräche geführt. Woher jetzt dieser Umschwung?

Das kann man vielleicht so formulieren: Zwischen der Ankündigung, dass die Diözese Eichstätt einen neuen Träger sucht, und den Verhandlungen mit dem Schulwerk Augsburg hat der Freistaat Bayern das Privatschulfinanzierungsgesetz geändert. Die finanziellen Rahmenbedingungen haben sich für die privaten Schulträger in Bayern verbessert – nicht nur für die kirchlichen Schulträger, sondern für alle privaten Schulträger. So haben wir einen Lichtblick gesehen, dass wir die Schulen weiterbetreiben können.

Sie sehen darin keinen Widerspruch zum Zukunftsplan?

Nein. Eine „Rolle rückwärts“ wäre es gewesen, wenn wir über dieselben Voraussetzungen sprechen. Zudem steht im Zukunftsplan sehr deutlich, dass die Schulen ein wichtiger Wirkungsort für Kirche ist. Deswegen sollte Schulpastoral gestärkt werden. Zudem haben wir immer gesagt: Wir stehen zu unseren Schulen, solange kein neuer christlicher Träger gefunden ist

Ist das nun eine gute oder eine schlechte Nachricht?

Eine gute Nachricht. Denn die Bildung junger Menschen ist der katholischen Kirche und auch dem Bistum Eichstätt sehr wichtig. Das sieht man auch daran, dass die Diözese Eichstätt die Kindertageseinrichtungen betreibt und die Kita gGmbH gegründet hat, um weiterhin auch hier in der Trägerschaft bleiben zu können. Nicht zuletzt soll die Kita-Pastoral, die ja im Zukunftsplan benannt wird, gestärkt werden. Bildung ist eine Investition in die Zukunft. Und junge Menschen begleiten und bilden, ist eine zentrale Aufgabe der Kirche, schon immer gewesen.

Allerdings gibt es nicht nur Jubelrufe. In diesem Zusammenhang wurde dem Bistum auch vorgeworfen, keinen rechten Plan zu haben und sogar Vertrauen zu verspielen.

Verhandlungen über einen eventuellen Trägerwechsel brauchen Zeit. Und in dieser Zeit hatten wir vereinbart, dass die Gespräche vertraulich stattfinden. Wir konnten also vorher nichts kommunizieren. Es bleibt immer eine Unsicherheit, wenn überlegt wird, einen Trägerwechsel zu forcieren. Aber zugleich haben wir immer betont, dass wir auf alle Fälle die Schulen tragen werden, dass keine Schule geschlossen wird. Und das war der wichtige zentrale Satz – diese Verlässlichkeit gegenüber den Schülerinnen und Schülern, den Eltern und den Lehrkräften, den Mitarbeitenden an den Schulen. Ich finde, das stärkt Vertrauen, wenn jemand zu seinem Wort steht. Wir bleiben Träger mit allen Rechten und Pflichten. Und der Plan ist, die Schulen in die Zukunft zu führen.

Und es gibt auch einige Fachverbände, die das durchaus begrüßen.

Ja, der bayerische Philologenverband zum Beispiel hatte eine dezidierte Presseerklärung herausgegeben, in der er es begrüßt und sogar sehr froh ist, dass die katholischen Schulen in Eichstätt und Ingolstadt in der Trägerschaft der Diözese bleiben. Das schafft Klarheit. Das ist verlässlich. Und der Bayerische Philologenverband ist kein kirchlicher Verband, der jetzt ein großes Interesse daran hätte, über die katholische Kirche positiv zu reden.

Auch die Katholische Elternschaft Deutschlands KED begrüßt diese Entscheidung.

Ja. Diese Verbände haben sich bei uns immer wieder mit Nachfragen gemeldet: „Wie sieht denn der Sachstand aus?“ Nun bringen sie die Freude zum Ausdruck: „Super, es geht weiter. Wir freuen uns. Wenn ihr Unterstützung durch unsere Seite braucht, sind wir auch für euch da.“

Was aber allerdings bleibt: Die Baulast gerade an den Schulen in Ingolstadt ist enorm. Wie will man damit umgehen?

Da haben wir in unserer Presseerklärung verkündet, dass wir in Kooperationen mit den Kommunen gehen müssen. Ich sehe die Chance, dass wir mit den Kommunen eine gemeinsame Lösung finden, um die finanziellen Ressourcen zu generieren, damit wir die Schulen sanieren können. Aber das soll jetzt nicht auf die lange Bank geschoben werden. Wir wollen sehr zeitnah und zügig in die Gespräche zur Sanierung des Schulzentrums gehen.

Sie haben auch angedeutet, dass ein neues Schulkonzept entwickelt werden soll. Kann man darüber jetzt schon was sagen?

Ja, man kann sagen, dass wir ein neues Schulkonzept entwickeln, das zum Schuljahr 2025/26 starten soll. Einige Ideen habe ich auch im Hinterkopf, was wir in diesem Schulkonzept reinschreiben können, wo wir die Schulen profilieren können. Das soll aber jetzt nicht heißen, dass die Schulen bis dato kein Profil haben. Es wird hervorragende Arbeit an den Schulen geleistet. Doch nun kann ich in die Arbeit dieses Konzeptes gehen. Ich will die Lehrerinnen und Lehrer, ich möchte die Eltern, die Schülerinnen und Schüler, die Mitarbeitervertretungen ins Boot holen. Das muss ja mitgetragen werden, auch durch die Schulleitungen. Ich kann nicht ein fertiges Konzept aus der Tasche ziehen und sagen: „So, das ist das neue Schulkonzept der Diözese Eichstätt.“ Nein, es muss gemeinsam entwickelt werden. Ich will alle ins Boot holen und transparent kommunizieren.

Das Gespräch führte Bernhard Löhlein

 

Termine

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Freitag, 05. April
Wochenendseminar: Kräuterjahr I - IV
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Donnerstag, 11. April
Ausbildung Kursleitung Waldbaden II / III
Ort: Kloster Plankstetten
Veranstalter: Benediktinerabtei Plankstetten und Diözesanbildungswerk Eichstätt e. V.
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Kulturbewusste Perspektiven für Seelsorge, Pastoral und die Arbeit in der Weltkirche
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Fortbildung für Pfarrsekretärinnen und Pfarrsekretäre
Ort: Tagungshaus Schloss Hirschberg
Veranstalter: Referat Fortbildung der Diözese Eichstätt
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Sterben in fremden Kulturen
Ort: Pfarrhaus Veitsaurach
Veranstalter: KDFB-Diözesanverband Eichstätt Bildungswerk e. V.

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