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14.03.2022

Münsterkrippe zeigt im März die Verkündigungsszene

Foto: Josef Wittmann

Am 25. März, also genau neun Monate vor Weihnachten feiert die katholische Kirche das "Fest Verkündigung des Herrn". Es betrachtet die Menschwerdung des Gottesssohnes und zählt deshalb zu den sogenannten "Herrenfesten". Im Evangelium des Festtages wird folgende Szene beschrieben: Der Engel Gabriel sucht Maria in Nazareth auf un und kündigt ihr die Geburt ihres Sohnes Jesus durch die Kraft des Heiligen Geistes an. Der barocke Krippenengel ist dabei im Neumarkter Münster kein süsslicher "Nazarenerengel" - er hat nicht einmal Flügel. "Ein barocker Engel ist", so erklärt Krippenpfleger Josef Wittmann, "einfach eine menschenähnliche Erscheinung oder eine kindgerechte Lichtgestalt, sondern vielmehr ein 'Machtwesen', ein himmlischer Bote". Solche Engel-Herolde werden gewöhnlich ohne Flügel dargestellt. Ihre Kleidung ist aus der römischen Militärkleidung abgeleitet. Sie tragen kniehohe Kohortenstiefel oder Gamaschen aus leuchtendem Brokat und sind an dem stilisierten Harnisch, den zungenförmigen "Zaddelschürzen" und dem römischen Kurzrock zu erkennen.Solche Kostüme trugen die Sänger und Schauspieler in der barocken Oper, die als "Himmlische Läufer" das Nahen der Götter ankündigten. Die barocken Krippenfiguren hatten dort nämlich ihre Vorbilder. Mit einem Augenzwinkern verweist Krippenpfleger Josef Wittmann auf die menschlichen Züge Marias: Sie genehmigt sich "trotz Fastenzeit" ein paar süße Schokoladeneier zu ihrem Kaffee.