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13.05.2024

Arbeit – Grundlage des Lebens

Maurer. Foto: Andreas Schneidt

Maurer bei der Arbeit. Foto: Andreas Schneidt

Wer kennt sie nicht, die unterschiedlichsten Volksweisheiten rund um das Thema Arbeit, wie z.B.: „Arbeit ist das halbe Leben“ oder, aus einer ganz anderen Sichtweise heraus: „Arbeit ist wunderschön. Stundenlang könnte ich zusehen“. Wie ist das nun mit der Arbeit?

Das Politiklexikon definiert: „A. ist eine spezifisch menschliche – sowohl körperliche als auch geistige – Tätigkeit, die v. a. dazu dient, die zur Existenzsicherung notwendigen Mittel zu beschaffen. Sie stellt aber auch immer eine technisch-kulturell geprägte Form der Auseinandersetzung mit der jeweiligen Umwelt dar. A. ist insofern ein gestaltender, schöpferisch produzierender und sozialer, zwischen Individuen vermittelnder Akt. A. ist von zentraler Bedeutung für die Verteilung individueller Lebenschancen, das Selbstwertgefühl und die Stellung des Einzelnen in der Gesellschaft.“ (www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/politiklexikon/17088/arbeit/)

Ein Blick in die Kirchengeschichte zeigt, dass besonders in den kirchlichen Sozialenzykliken die Bedeutung und Würde der menschlichen Arbeit beschrieben wird. Sie gilt als etwas, das – ob nun anstrengend oder weniger anstrengend, als Landarbeit, als Handwerk, als Studium oder auch als Verwaltungstätigkeit – mit zur Bestimmung des Menschen gehört. Diese Bewertung stützt sich auf die bereits in der Bibel genannte Tatsache, dass jedwede die Arbeit der schöpfungsgemäßen Berufung des Menschen entspricht. Arbeit wird nicht als fremdbestimmter Zwang, sondern als Teilhabe am göttlichen Schöpfungshandeln und als verantwortliche Mitarbeit in und an der Schöpfung beschrieben.

In der Erzählung vom Sündenfall (Gen 3,19) kommt es zu einem veränderten Verständnis der Arbeit. War sie zu Anfang etwas, was den Menschen Freude bereitet, wird sie nun, als Folge des Sündenfalls als ein Ringen des Menschen um seinen Lebenserhalt beschrieben. Damit die Arbeit des Menschen weiterhin gelingen kann, braucht es neben unerlässlichem Fleiß auch Weisheit und vor allem den göttlichen Segen (Ps 127; Ps 128,2); ohne diesen Segen ist und bleibt jede menschliche Anstrengung umsonst.

Und was kann der Mensch tun, damit er mit dem Segen Gottes auch in seiner jeweiligen Gegenwart die Arbeit nicht als Last, sondern als seiner Bestimmung gemäßes Tun erfahren kann? Es ist neben der von Gott geforderten Einhaltung des Ruhetages, d.h. der Teilnahme an der Ruhe Gottes am siebebten Tag der Schöpfung, das persönliche als auch das gemeinsame Gebet. Wie heißt es doch in der Regel des heiligen Benedikts: Bete und arbeite; beides gehört untrennbar zusammen.

Weitere Informationen zum Thema:

Artikel im Wissenschaftlichen Bibellexikon zum Thema „Arbeit“ im Alten Testament von Bernhard Lang

Rabbi Berel Wein erläutert die Bedeutung der Arbeit aus der Sicht des Judentums

Eine Zusammenstellung und Erläuterung von biblischen Texten zum Thema „Arbeit"

Text: Barbara Bagorski