Manna für Gottes Volk (Exodus 16)

Ein Volk in der Wüste.
Es hat Hunger, auch nach Sinn. Es hat Durst, auch nach Zukunft.
Der Weg miteinander ist steinig und hitzig. Das Vertrauen in die Anführenden verweht. Das Zutrauen in die Gesellschaft trocknet aus. Die Erinnerung an die Befreiung ist verstaubt.
Gott soll es ernst meinen mit einer Zukunft für uns? Nicht zu glauben.

Unglaublich: Gott schickt Lebenszeichen.
Zu finden sind sie am Boden der Tatsachen.
Ich kann sie finden und auflesen,
auch in meinen Fragen: „Manna?“, zu Deutsch: „Was ist das?“, was Gott mir heute sagen will?
Er verspricht eine alltägliche Portion Manna, ein Stück Sattwerden, ein Biss(ch)en Brot vom Himmel.
Vorratshaltung geht nicht: Ich muss jeden Tag neu annehmen, was er schenkt und dass er mich überrascht.

Als Teil seines Volkes will ich schon mal anfangen und Gottes kleine Wunder zwischen den Steinen entdecken.
Trotz aller Fragezeichen will ich hinter das Wort „Zukunft“ ein Ausrufezeichen setzen. Und hinter mein Vertrauen auf die Gemeinschaft auch.

Text: Stephan Götz, Geistlicher Verbandsleiter im BDKJ Diözesanverband Eichstätt, Gemeindereferent im Pfarrverband Deining