„Es ist ein Ros entsprungen, aus einer Wurzel zart …“ so heißt es in einem alten Weihnachtslied. Es verweist auf die uralte Hoffnung des Volkes Israel, dass sich JAHWE immer wieder seinem Volk zuwendet, ganz egal welche Fehler es gemacht hat. In der Geburt Jesu hat sich Gott dann praktisch selbst übertroffen: Jetzt sendet er nicht nur einen Propheten mit einem Versöhnungsangebot, sondern er selbst wird Mensch und schafft damit eine noch viel größere, eine unüberbietbare Zuwendung zu den Menschen. In Japan ist „Kintsugi“ sehr beliebt. Dabei wird aus einem zerbrochenen Gegenstand ein noch viel schönerer, indem die Bruchstücke mit Gold, Silber oder anderen Farben verbunden werden und dem Ganzen so eine unverwechselbare Einzigartigkeit verliehen wird. Das ist ein schönes Symbol für Weihnachten: Gott hat also nicht wieder nur einen Bruch zwischen ihm und den Menschen repariert und gekittet, sondern ihn vergoldet, eine unzerstörbare, wertvolle Verbindung geschaffen.
Auch wenn das für uns Menschen sehr schwer sein kann, so lohnt sich doch der Versuch, das auch im zwischenmenschlichen Leben zu versuchen. Überlegen Sie sich heute, ob schmerzhafte Risse und Sprünge in Ihrer Partnerschaft vorhanden sind! Wo ist vielleicht ein bisschen Kintsugi möglich?