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05.07.2024

„Influencer des Mittelalters“ – Was uns der Hl. Willibald heute noch sagen kann

Religionslehrer Andreas Graf deutet auf die Heimatregion des hl. Willibalds in Südengland. Foto: Bernhad Löhlein

August Graf, Simon Regensburger und Jakob Meyer von der Klasse 7d unter einer Foto-Collage des hl. Willibalds. Foto: Bernhard Löhlein

Eichstätt – Was dieser Mann geleistet hat, das ist schon bewundernswert: Mit 20 Jahren verlässt er seine Heimat Südengland. Begibt sich über den Ärmelkanal nach Europa auf eine Pilgerreise. Ist unterwegs in Italien und dann auch im Heiligen Land. Und das alles zu Fuß. Die Rede ist vom hl. Willibald, dem Patron des Bistums Eichstätt. Eine Person des Mittelalters. Für Andreas Graf, Religionslehrer am Willibald Gymnasium in Eichstätt, ist er eine Art Visionär. „Was mir an dieser Person gut gefällt, ist, dass er einfach den Mut gehabt hat, sich vor 1300 Jahren auf eine gefährliche Reise zu begeben. Und er wurde belohnt mit sehr vielen Begegnungen, die sein Leben nachhaltig geprägt haben.“ Genau das möchte Graf auch im Unterricht den Schülerinnen und Schülern klarmachen, dass sie nicht immer nur im Sicherheitsdenken verharren. „Sie sollen sich auch vielleicht mal fallen lassen und auf Abenteuer einlassen – wie der hl. Willibald“.

Seine Schüler von der 7d des Willibald Gymnasiums scheinen das zu verstehen. August Graf ist beeindruckt, wie Willibald einfach auf seinen Wohlstand verzichtet hat. „In der heutigen Welt fast unvorstellbar“ Und Jakob Meyer ergänzt: „Er hat es auch wirklich durchgezogen. Das würden manche nicht schaffen und auch nicht wollen.“ Simon Regensburger erinnert sich noch an eine andere Begebenheit, als ein Freund von Willibald mit dem Schwert auf die Heiden zuging. Willibald aber hat ihn daran gehindert und regelte den Konflikt mit Worten. „Das ist in heutiger Zeit schwer vorstellbar. Heute wird vieles mit Gewalt gelöst.

Bernhard Löhlein/pde


Es gibt sie also: Anknüpfungspunkte zwischen der damaligen Zeit und heute. Obwohl Willibald eine Person des tiefen Mittelalters gewesen ist, bleibt er für Andreas Graf eine Art Visionär. Ein Impulsgeber dafür, dass man seine Ideen verfolgen und tatsächlich auch weitergeben kann. „Insofern war der heilige Willibald für mich so eine Art Influencer des achten Jahrhunderts.“

Und am Gymnasium ist man stolz auf seinen Namensgeber. Willibald selbst hat – zumindest der Legende nach – in Eichstätt eine Schule gegründet. Von daher ist das Willibald-Gymnasium eine der ältesten Schulen in Bayern. „Wir sind aber nicht nur stolz auf dieses Alter, sondern auch darauf, dass dieser heilige Willibald uns ermutigt hat, uns im sozialen Bereich zu engagieren“, sagt Graf. So gibt es zum Beispiel den Sozialfonds „Nachbarn in Not“, der Bedürftigen in einer Notsituation unter die Arme greift. „ Und damit sind wir wieder beim heiligen Willibald angekommen, der ja auch als Kosmopolit die Welt bereist hat und damit in verschiedenen Regionen Europas und der Welt versucht hat, diesen Glauben weiterzugeben.“

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