Die ehemalige Kapuziner- und jetzige Heilig-Kreuz-Kirche birgt neben der aus der Zeit der Romanik stammenden Nachbildung des Heiligen Grabes auch eine kleine campanologische Kostbarkeit.
Die Heilig-Kreuz-Kirche war sehr wahrscheinlich von Anfang an mit einer Glocke ausgestattet. Auch der Dachreiter des heutigen, im frühen 18. Jahrhundert errichteten Kirchenbaus beherbergte sicher eine Glocke. Leider finden sich aber erst in den Meldebögen des Jahres 1940 genauere Angaben über ein solches Instrument.
Dort sind folgende Daten gehalten:
Gießer: Martin Kopfmüller, Eichstätt
Gußjahr: 1877
Durchmesser: ca. 575 mm
Gewicht: ca. 100 kg
Diese Glocke musste 1942 abgegeben werden; sie ist sicher zerschlagen und eingeschmolzen worden.
Nach Ende des 2. Weltkriegs war der Wunsch nach einer eigenen, neuen Glocke für die Kapuzinerkirche scheinbar so groß, dass bereits 1947 - wahrscheinlich zeitgleich und gemeinsam mit einer Glocke für die nahe Gottesackerkapelle - ein Instrument aus der Ingolstädter Gießerei Wendelin Vielwerth beschafft worden ist.
Diese neue Glocke, sie steht unter dem Patronat des hl. Franz von Assisi, gehört zu den ersten 10 Bronzeglocken, die nach Ende des 2. Weltkrieges für Kirchen auf Eichstätter Diözesangebiet gefertigt worden sind. Sie ist damit auch ein Zeugnis für den Hunger der Menschen nach geistiger und geistlicher Nahrung in einer Zeit der Not, der Trauer, der allgemeinen Unsicherheit und der Entbehrungen.