Wie stark ist Fußball im DJK Sportverband vertreten?
Der Fußball ist immer noch die größte Sparte im DJK Sportverband. Von unseren 51 Vereinen im Bistum bieten 46 Fußball an. Und der Fußball wächst, gerade der Mädchenfußball. Auch bei der DJK gibt es Vereine mit Mädchen-Teams. Wir haben auch schon einige Nationalspielerinnen aus DJK-Vereinen hervorgebracht. Das geht meistens unter, weil sie dann nicht mehr bei der DJK spielen, sondern eben beim FC Bayern oder anderswo. Aus der DJK-Ingolstadt stammt zum Beispiel Emily Bernhardt, die dort groß geworden ist, nicht in der Mädchenmannschaft, sondern in den Jungen-Mannschaften, und dann über den FC Bayern und Werder Bremen bei Turbine Potsdam gelandet ist. Es macht uns stolz zu wissen, dass aus unseren Reihen auch hervorragende Spielerinnen und Spieler gefördert werden.
Der DJK-Diözesanverband hat kürzlich einen Zuwachs der Mitgliedszahlen vermeldet. Das ist für einen katholischen Verband fast eine Sensation. Was macht Ihr Verband attraktiv?
Wir haben in den vergangenen zwei Jahren 2500 Mitglieder im Verband dazu gewonnen. Damit stieg die Zahl unserer Mitglieder auf 32.790 Personen (Stand: 31. Dezember 2023). Wer im Verband dazu kommt, kommt bei den DJK-Vereinen dazu. Viele Kinder und Familien wollen wieder in Sportvereinen eintreten, nicht nur im Fußball. Zunächst sind DJK-Vereine Sportvereine wie jeder andere vielleicht auch. Sie bieten Fußball, Tennis, Gymnastik usw. an. Andererseits bieten wir wirklich mehr an als nur Verein zu sein: Wir wollen wie eine Familie sein und die christlichen Werte weitergeben. Bei den Veranstaltungen des Verbandes gibt es immer geistliche Worte, eine Inspiration für die Familien. Wir bieten viele Veranstaltungen für die Vereine an, über die sich die Mitglieder freuen, dabei sein zu können.
Sehen Sie für die Kirche eine Chance, über den Sport neue Zielgruppen zu erreichen?
Ich hoffe, dass die Kirche das versteht. Wir vom DJK-Diözesanverband und auch die anderen Verbände versuchen, dem Bistum immer wieder darzulegen, dass wir die Chance sind, wieder Jugendliche, Kinder und Erwachsene zurück in die Kirche zu holen. Einfach weil wir ganz andere Wege gehen. Wir gehen den Weg über den Sport und über unsere Art, mit den Menschen zu kommunizieren. Es ist wichtig, dass die Kirche versteht, dass wir nicht „nur“ der Sportverein und der Sportverband sind, nach dem Motto mit euch kann man nichts anfangen. Ich glaube, es ist inzwischen angekommen, dass man uns als mitgliedstärkster Verband der katholischen Kirche im Bistum nicht einfach so in die Ecke stellen kann. Doch es könnte schon etwas mehr Anerkennung von der Kirche kommen für das, was wir leisten. Anstatt die Verbände zu vernachlässigen, sollte die Kirche auf sie zugehen, um genau das andersherum zu machen, was vielleicht in den letzten Jahren nicht so gut gelaufen ist.