Abschied vom Dom – So fing alles an

Eichstätt – Erster Fastensonntag im Jahr 2020: Mit einem feierlichen Gottesdienst nehmen das Bistum und die Gemeinde der Dompfarrei vorübergehend Abschied vom Eichstätter Dom. Die Kathedrale wird wegen der grundlegenden Sanierung geschlossen. In einer Prozession werden das Allerheiligste und eine Kopfreliquie des Diözesanpatrons, des hl. Willibalds, in die naheliegende Schutzengelkirche übertragen. Für die Dauer der Sanierung des Doms finden dort die meisten Gottesdienste und Konzerte statt.

Bischof Gregor Maria Hanke vergleicht den Auszug aus dem Dom mit dem Bild einer pilgernden Kirche. Bei der Domsanierung gehe es nicht nur um einen technokratischen oder künstlerischen Akt, sondern auch um das Aufbrechen, das Unterwegs sein auf das Ziel einer Erneuerung im Glauben hin. Domkapitular Reinhard Kürzinger, der „Summus Custos“ (oberster Wächter) des Doms, zeigt in seiner Predigt auf, dass auch das Leben eine einzige Baustelle sei. „Unser Dasein ist unfertig, unsicher, unvollkommen. Die Baustellen des Lebens aufzuzählen und die nötigen Reparaturarbeiten zu beginnen – das wäre ein umfassendes Sanierungskonzept in der Fastenzeit.“

Und fast schon prophetisch greift Kürzinger eine Idee auf: Er spricht in seiner Predigt davon, dass man doch die Autos vor dem Dom verbannen müsste, damit die Blechlawinen nicht diese einzig zugängliche Seite des Turmes verstellen. So ist es tatsächlich geschehen: Die Stadt hat beschlossen, den Domplatz nach der Renovierung autofrei zu belassen.

Mehr als vier Jahre ist das her. Am 20. Oktober wird der Dom wieder feierlich eröffnet. Für den Bistums-Countdown zur Domeröffnung „Mein Dom“ blicken wir mit dem Video-Beitrag vom 1. März 2020 noch einmal zurück auf den „Abschied vom Dom.“